Die Geschichte.
Die Geschichte handelte von dem Schicksal eines Kindes. Der kleine Junge wohnte in einem kleinen Haus in einer großen Stadt. Eines Abends, es war ein heißer, anstrengender Tag gewesen, war es wieder Bettzeit. Die Mama brachte den Jungen in das Bett in seinem warmen Zimmer. Sie war froh, die kleine Nervensäge bald los zu sein. Das Zimmerfenster wurde geöffnet, damit das arme Kind wenigstens einen Hauch kühlender Brise abbekam. Ein bisschen Gesang und einen Gute-Nacht-Kuss später konnte sich die Mutter endlich aus dem Zimmer schleichen.
Jetzt hatte sich Mama aber Wein verdient! Die Hitze an diesem anstrengenden Tag hatte nämlich auch an ihren Kräften gezehrt.
Sie hatte es sich noch nicht richtig gemütlich gemacht, da ging das Theater schon los. Aus einem kleinen, weißen Kasten lärmte es.
Wäääh.
Bäääh.
Häääh.
Der Junge schlief, aber machte der Mutter immer noch Ärger. Sie hatte das zweite Glas Wein noch nicht geleert, doch kehrte bereits zum dritten mal zurück in das Kinderzimmer. Einfache Erklärung, sprach der Alkohol aus ihr: Erlebte der wehleidige Junge tagsüber zu viel, musste er dies nachts verarbeiten. Für die Mama war es an diesem Abend ein zermürbender Ablauf: Zimmertür auf, er strampelt, stöhnt, sabbelt, schläft weiter, Zimmertür zu, ein Schluck Wein in den Rachen.
Wäääh.
Bäääh.
Häääh.
Als sich die Mutter gerade das vierte Glas einschenkte, schlug der Wein vor, das Babyphone auszuschalten. Es würde doch sowieso nichts passieren, sogar frische Luft konnte ins Zimmer. So hätte sie wenigstens einen schönen Restabend. Gesagt, getan. Dann trank die Mama in himmlischer Ruhe weiter.
Mamas Schädel brummte, als sie am nächsten Morgen nach ihrem Sohn schaute.
Oh Schreck, der Junge!
Klirrend fiel die Tasse voll braunem Milchkaffee auf den Verkehrsteppich im Kinderzimmer. Dass es keine Scherben gab, war ein schwacher Trost. Als Mama den Knaben fand, schrie sie laut auf. Das Gesicht war blau, der Körper war rot.
Was war geschehen? Wer hat das getan? Wer war für diese abscheuliche Tat verantwortlich?
Mutter beschuldigte andere, andere beschuldigten die Mutter. Keiner wollte es gewesen sein.
Die Nachbarschaft in der großen Stadt geriet in Aufruhr. Es folgten Tage voller Verdächtigungen, Verunglimpfungen und Verwünschungen. Das Problem: Niemand wurde verdächtigt, doch jeder konnte der Täter sein. Die Mutter wurde von der wenig schmeichelhaften Aufnahme der Nannycam im Wohnzimmer entlastet. So eine gab es im Kinderzimmer leider nicht. Die Polizei wusste nicht weiter, es fehlte jede Spur, die zu einem Täter führen konnte. Die Stadtbewohner spielten verrückt, sie wollten wissen, wer Kindern so etwas antat.
Am dritten Morgen nach dem schrecklichen Fund erwachte ein Mann aus seinem Koma. Bald hörte er von dem schrecklichen Vorfall. Er kratzte an seinem Hinterkopf. Da war doch was gewesen, böses Ungeheuer und so.
Der Mann behauptete, alles gesehen zu haben. Jedem, der es hören wollte, sagte er: Es war in jener Nacht ein Monster in der Stadt unterwegs, es war gewiss kein Mensch: leuchtende Augen und ein struppiges Fell, fließende Bewegung und richtig schnell. Der Mann sagte, es schlich durch die Straßen, auf der Suche nach einem Opfer. Und dann fand das Monster das kleine Haus in der großen Stadt.
Das Monster brach ein, um das unschuldige Kind zu fressen. Doch der Mann aus dem Koma brüllte ganz laut. Der Retter schlug und trat, er verscheuchte das Monster. Vor lauter Erschöpfung wurde ihm plötzlich schwarz vor Augen. Der Held schlief tief und fest, bis er am dritten Tag wieder erwachte.