Gönnhardt: Kapitel 52

Plan A-.

Es war früh am Morgen. So früh, dass lediglich zwei der Füchse bereit gewesen waren, sich aus dem Bett zu quälen. Es waren die beiden, die eingeteilt waren. Blöd nur, dass die zwei sich ihrer Einteilung widersetzten. Jedenfalls für die anderen Füchse, die nun doof aus der Wäsche schauten.

Guido stand im Keller. Er versuchte so sanft zu sprechen, dass dieser unchristlichen Zeit die nötige Ehre zuteil wurde. Allerdings musste er auch so bestimmt auftreten, dass er ernst genommen wurde. Es war ihm sichtlich unangenehm, die Füchse zu wecken. Doch er brauchte die Hilfe.

Guido sagte mit zittriger Stimme und gerötetem Gesicht: Der Gönnhardt und der Bertram, die beiden sind be… äh … verhindert. Die können gerade nicht. Ich bräuchte Ersatz für die Frühschicht. Kann mir jemand von euch helfen?

Er fragte offensichtlich in die Runde, dennoch fühlte sich niemand angesprochen. Folglich gab es auch keine Reaktion. Guido hatte keinen Plan B, also zitierte er sich selbst: Ich bräuchte Ersatz für die Frühschicht. Kann mir jemand von euch helfen?

Claudette lag mit ihrem Gesicht im Kissen, die Haare plattgedrückt wie Nasen, die mit Scheiben schmusen. Sie wollte ihren Freund jedoch nicht auflaufen lassen: Abeeer Guido! Gönnhardt und Bertram sind doch gerade eben erst hochgegangen, um dir zu helfen. Ich erinnere mich ganz genau. Das war gerade eben vor jetzt. Die waren voll laut.

Guido druckste herum: Ja, nein, die sind halt irgendwie … mit etwas anderem beschäftigt. Ich bräuchte halt jemanden für die Frühschicht.

Claudette: Ja oder nein?

Machen wir es kurz: Keiner der vier verbliebenen Füchse war in der Stimmung für die faulen Fellsäcke einzuspringen. So ergab sich Guidos Mannschaft eher durch Ausschlussprinzip als Begeisterung. Florentine wollte weiter Schönheitsschlaf halten. Sie drehte sich prompt weg und verbittete sich angesprochen zu werden. Klar, dass sich Reinholdt ebenfalls weigerte.

Claudette war mittlerweile auf allen Vieren. Sie drehte eine Runde durch den Keller und schaute sich auch oben nochmal um. Tatsache, unfassbar: Bertram und Gönnhardt hatten sich aus dem Staub gemacht.

Während Claudettes Suchaktion stand Guido wie angewurzelt da, und ließ das Grauen im Erdgeschoss vor dem inneren Auge Revue passieren. In der Nacht hatten sich die Wölfe mal wieder selbst übertroffen. Er war auf Unterstützung angewiesen. Guido wusste, dass er sich auf Claudette verlassen konnte, aber er baute ihr dennoch eine Brücke, als sie kopfschüttelnd zurückkam: Claudi, wenn du hilfst, kannst du dir auch was von mir wünschen.

Er hatte sie zwar schon auf seiner Seite, bevor er ihr diesen Zweig reichte, doch den theatralischen Seufzer ließ sich Claudette nicht nehmen: Na guuut. Während sie ihre Zustimmung in die Länge zog, verpasste sie Schorschi mit der rechten Pfote einen Schlag auf den verträumten Schädel. Der Faulpelz hatte sich nämlich schon wieder eingeigelt. Claudette: Und du kommst mit.

Schorschi: Claudi, wir beiden zwei haben doch auch Mittagsdienst.

Claudette: Claudette für dich. Und aufstehen!

Schorschi war schweigsam, wenn er zu früh geweckt wurde. Gut so, damit gab er kaum Widerworte. Der kleine Morgenmuffel war sowieso bald wieder bester Dinge. Solange sich Claudette und Schorschi den Schlaf aus den Augen rieben, kaufte Guido an der Tanke schräg gegenüber zwei Flaschen Schokomilch. Danach zauberte er noch ein Frühstück, das sich sehen lassen konnte. Und sich auch schmecken lassen konnte, wie Schorschi jetzt bestimmt einwerfen würde.

Ganz gut gelaunt machte sich das Team an die Arbeit. Es wartete eben doch eine Doppelschicht.

Claudette und Schorschi halfen Guido fleißig, obwohl sie nur Vertretungen waren. Nun gut, im Fall von Schorschi war es zumindest für seine Verhältnisse fleißig.

Irgendwann nach viel Keuchen, Motzen und Stöhnen war endlich Mittagspause. Ihre Belohnung hatten sich Schorschi und Claudette nun redlich verdient.

Während Claudette und Schorschi den Rest der Trinkschokolade schlürften, war es an Guido, seine Schuld einzulösen. Von der Belohnung sollte nicht nur Claudette etwas haben. Auch Schorschi – sofern er nicht tagträumte – kam in den Genuss eines Märchens. Es sollte ein spannender Krimi werden.

Guido sah sich verschwörerisch um. Er senkte die Stimme. Dann fing er an, seine Erzählung zu flüstern, wobei er das letzte Wort jedes Satzes dramatisch aushauchte.

***

Dieses Kapitel ist ein Teil des Buches Gönnhardt: Füchse, Kriege, Flüchtlingskrise. Ich hoffe, dass dir die Kostprobe gefallen hat. Ich denke allerdings, dass es mehr Spaß macht, wenn man das Buch als Komplettpaket liest. Was dich trennt? Die Bestellung. Keine Sorge: Falls du das Buch kaufen möchtest, musst du nicht viel Geld ausgeben.

Wenn du das Buch in einem Rutsch lesen möchtest, bieten sich beispielsweise diese Bezugsquellen an …

>>> jetzt zu GÖNNHARDT: FÜCHSE, KRIEGE, FLÜCHTLINGSKRISE! bei Amazon

>>> jetzt zu GÖNNHARDT: FÜCHSE, KRIEGE, FLÜCHTLINGSKRISE! bei bücher.de

>>> jetzt zu GÖNNHARDT: FÜCHSE, KRIEGE, FLÜCHTLINGSKRISE! bei Thalia

>>> jetzt zu GÖNNHARDT: FÜCHSE, KRIEGE, FLÜCHTLINGSKRISE! bei langer blomqvist

>>> jetzt zu GÖNNHARDT: FÜCHSE, KRIEGE, FLÜCHTLINGSKRISE! bei Fachbuch Richter

>>> jetzt zu GÖNNHARDT: FÜCHSE, KRIEGE, FLÜCHTLINGSKRISE! bei BOD