Es geht auf der Arbeit weiter. Dort musst du nicht ständig deinem Kollegen helfen, nur weil er ein Trottel ist. Wenn am Ende der Woche sein Projekt steht und du nicht mal Rechnungen zeitig beglichen hast, ist klar, dass du keine Beförderung bekommst. Die hast du nämlich gar nicht verdient. Deine Zeit muss erstmal für deine Aufgaben draufgehen. Was dann noch übrig ist, kannst du für andere spenden, falls dir danach ist. Egoistisch: Nicht immer anderen nach der Pfeife tanzen, auch bei dir spielt Musik und steppt der Bär.
Eigennützig sein hat viele die Vorteile. Egoisten liegen trotz ihres schlechten Rufs oft richtig. Du musst als gesunder Egoist nicht ohne Freunde und Familie als Einsiedler leben. Natürlich ist es selbstverständlich, den Leuten, die einem wichtig sind, zu helfen oder sie zu besuchen.
Es muss jedoch abgewägt werden. Schließlich sind deine Zeit, deine Nerven und deine Energie limitiert. Wähle also deine Schlachten so, dass du dich und deine Ziele nicht verlierst. Lass du dich doch mal besuchen, statt jedes Wochenende stundenlang im Auto zu hocken, um von Treffen A zu Treffen B zu gurken.
Sich ständig für andere zum Hampelmann machen schlägt auf die Psyche. Wie oft hat dich Muttern gefragt, ob du auch von der Brücke springen würdest, wenn deine Freunde es tun? Da hat sie doch recht. Ständig anderen zu gehorchen ist hundeelend. Da kommt man sich doch wie eine halbe Persönlichkeit vor. Ständig wird man abkommandiert, wenn man zu selbstlos ist.
Es werden die eigenen Projekte nicht erledigt, stattdessen sitzt man am letzten Sonntag vom Urlaub vor der To-Do-Liste und fragt sich, wie die Zeit dermaßen verflogen ist. Zu nichts gekommen. Haken sind Mangelware. Die Zeit ist nicht verflogen, du hast sie nur nicht genutzt. Da bist du zur Grillfeier von den Nachbarn, dort bist du mit zur Theateraufführung vom Kind deiner Freundin. Gähn lass nach.