Druck: Teil 6

Eine Einteilung in diese Aufgaben will ich erledigen und diesen Job muss ich machen, bringt ein bisschen Klarheit, es ist nur ein wenig verschwommen. Während man die letzteren halbherzig abarbeitet wie im Amt, kann man sich in die ersten Aufgaben mit dem notwendigen Ernst und Elan stürzen.

Kümmern wir uns im wahrsten Sinne des Wortes zuerst um den wichtigeren Haufen. Den Druck, ein bestimmtes Etwas erledigen zu müssen, braucht man sich nicht machen. Es gibt nämlich gar keinen Druck, wenn man sich einfach entschließt, Dinge, die man sich auf den krummen Rücken geladen hat, anzugehen und Vorhaben umzusetzen. Dann werden die Sachen, wegen denen sich andere verrückt machen, so wie das morgendliche Zähneputzen erledigt: ganz selbstverständlich. So trickst man das schlechte Gewissen aus. Klar, zu diesen positiven Dingen, zu denen man sich negativen Druck, hat man nicht immer sofort oder jetzt Zeit… vielleicht nicht mal gleich.

Bei Dingen, die erledigt werden wollen (wollen, weil man davon was hat: Hobbies, Ziele, Erlebnisse), ist der Druck eigentlich nur eine falsche Denkweise. Nämlich das Gefühl, dass man zu etwas verdonnert wurde, wogegen sich unsereins ja gerne sträubt. Es macht Sinn, zwischen positivem und negativem Druck zu unterscheiden. Während Ansporn, etwas schaffen zu wollen, eigentlich nett ist, besorgt man sich Falten und graue Haare, wenn man sich stresst.

Wenn man sich entschlossen hat, dass die Aufgabe, die man erledigen möchte, auch tut. Wird kein wirklicher Druck aufgebaut, es dann nur noch der passende Zeitpunkt, um anzufangen gefunden werden. Mit dieser Denkweise lebt es sich etwas entspannter. Der Haken: dafür muss man dann eigensinniger sein als bisher. Im Gegenzug hat man wohl weniger Zeit für die Nichtigkeiten von anderen.

Das gehört aber auf jeden Fall dazu, wenn man sich auf sich selbst verlassen möchte. Nur wenn man das kann, funktioniert es ohne den selbstgeisselnden Druck.

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