18. Oktober, 21 Uhr 01

Da Anna mit ihrer Versorgung zufrieden war, verabschiedete sie sich wieder.

Diesmal habe ich hoffentlich länger meine Ruhe. Ich bin mit den Einkäufen zu mir geflüchtet. Zweimal abgeschlossen, Schlüssel stecken lassen.

Ich habe Anna eine Nachricht hinterlassen, die sie hoffentlich beruhigt: Hey Süße, möchte mich ein wenig ausruhen. Schlaf in meinem Bett einfach am besten. Vielen Dank für den Service, ich melde mich, wenn ich ausgeschlafen habe.

Mir tat der kleine Teddy leid, als ich ihn wieder entführen musste. Das hat er von seiner Rabenmutter. Hoffen wir mal, dass seine Wunden genauso schnell heilen wie meine. Der Einkauf war nämlich Enttäuschung pur: Anna hat nur vier Bier gekauft. Das ist nicht viel. Für einen richtigen Rausch und um zu testen, wie daneben mich das Speed tatsächlich macht, musste ich also eine Notoperation durchführen.

Es ist so weit. Nachdem ich mir das dritte Bier in den Rachen gekippt habe und sich ein wenig Wärme in der Magengegend ausbreitet, wird das weisse Pulver immer schöner, als wäre es eine Frau unter Disco-Beleuchtung.

Wieso nicht? Da ich zuhause bleiben werde, kann ich mir ohne Befürchtungen gönnen.

Eine Alternative habe ich sowieso nicht im Haus. Meine Schlaftabletten knallen zwar auch schön, aber mit Alkohol zu mischen ist nicht so schlau. Komplett weggenebelt sollte ich nicht sein, wahrscheinlich bekomme ich noch einen Kontrollanruf von meiner überprotektiven Pflegekraft.