13. Oktober, 15 Uhr 29

Spurenbeseitigung.

Ich kann mich nicht entsinnen, wann ich das letzte mal genäht habe. Die letzten Socken, die ich flicken musste, dürften schon seit Jahren in irgendeinem Weltmeer verrotten. Aber scheinbar verlernt man Nähen genauso wenig wie Fahrradfahren.

Das Speed ist zum Wegwerfen zu schade, aber ich kann es auch nicht offen herumliegen lassen und bis zum Sankt-Nimmerleinstag lagern. Es wäre ärgerlich, wenn ich das Zeug bei einem Panikanfall den Abfluss runterspülen würde. Man weiß nie, wer zu Besuch kommt und irgendeinen Gegenstand unter der Spüle suchen könnte.Da mir derzeit keine Verwendung für die restlichen Drogen einfällt, brauche ich einen Aufbewahrungsort.

Was ist da besser als die Wohnung einer kleinen, unschuldigen Studentin? Und welcher Ort in dieser kleinen, unschuldigen Wohnung ist besser als in einem der etlichen kleinen, unschuldigen Teddybären, die brav ihr Dasein auf der Couch tristen?

Ich habe mir gestern einen Teddybär von Anna geborgt. Bei ihrer Großfamilie von Kuscheltieren ist es gut möglich, dass sie es gar nicht merken würde, dass dieser hier fehlt. Aber die Entführung wird nicht lange dauern.

Der Teddy darf bald wieder nach Hause. Statt, zufrieden und mit vollem Magen. Eine kleine Operation muss er jedoch über sich ergehen lassen. Neben mir liegen Nähzeug und Drogen. Gleich schlitze ich den kleinen Kerl auf.