Geholfen wird eigentlich niemandem, wir bekommen aber ein schlechtes Gewissen gemacht, weil wir voll die Antis sind, wenn wir nur halbherzig dabei sind. Kein Herz für die Welt, ey. Das Gutmenschentum legt gerne eine Gutsherrenart an den Tag.
Lass dich von solchen aufgezwungenen Einstellungen nicht verrückt machen. Du musst dich nicht mit allem befassen. Nicht alles, was passiert, ist wichtig. Nicht alles, was wichtig ist, muss dich jucken. Eine gewisse Ignoranz schadet nicht.
Sich blind und taub stellen, ist manchmal nicht verkehrt. Ich verbringe gerne ganze Tage mit den Händen vor den Augen und Watte in den Ohren. Wenn ich keine Lust auf Stress habe, verhänge ich Nachrichtensperre: den Tag weder mit Nachrichten beginnen noch beenden, und dazwischen keine Nachrichten.
Nachrichten sind nicht so wichtig, wie getan wird. Es ist hauptsächlich negativer Mist, den du nicht verschuldet hast, nicht beeinflussen kannst und der dich auch nicht betrifft. Schade, wenn ein Opa, der ein paar Bücher geschrieben hat, gestorben ist. Mehr als ein schlechtes Gefühl hat man von so einer Neuigkeit selten. Die alten Schinken hat man eh nie gelesen. Was kannst du an Krieg oder Ölpreisen ändern? Da müsstest du mit deinen Freunden schon sehr überzeugende Plakate malen.
Lasst die Milliarden liegen, denn wir wollen Frieden.
Damit kommt ihr sicher weit. Nachrichten liefern nur noch mehr Informationen, mit denen man sich verrückt machen kann. Brot und Zirkusspiele dürfen am Ende nie fehlen: Ach, hier sind die Lottozahlen und das sind die Fußballergebnisse. Gute Nacht, morgen hagelt es, schlaf gut.Da soll man entspannen können?