Laster: Teil 4

Ein Laster ist eine kurzfristige Befriedigung, von der du weißt, dass sie dir langfristig schadet. Ansonsten wäre es ganz einfach eine Angewohnheit. Alles andere, als aufzuhören, ist dumm. Je früher du aktiv aufhörst, desto eher bist du frei. Aufgehört haben auch schon andere vor. Du bist nicht schwächer als Nichtraucher oder sonst wer. Was die können, kannst du auch. Das ist keine Augenwischerei wie nach dem Aufwachen. Die haben sich so gequält wie du es wirst, aber durchgequält.

Es gibt Laster, für die man einfach einen Ersatz finden kann. Statt Fingernägel kann man Kaugummi kauen, statt ständig fernsehen die Wand anschauen. Bei unseren Todsünden Rauchen, Trinken und Junkfood ist das nicht wirklich der Fall. Es hilft nur Aufhören und der Entzug.

Soforthilfe: Statt dem automatischen Griff zum Stoff… durchatmen. Bis 90 zählen. Schrei dich in deinen Gedanken an, dass es nur so von der Schädeldecke hallt. Lass den kleinen Menschen in deinem Kopf toben und springen. Bete die Nachteile herunter, die deine Sucht hat. Übergewicht, Krankheiten, Geldsorgen, schlechtes Gewissen, peinliches Verhalten und Scham. Über rede dich mit den Argumenten, die du aufgeschrieben hast. Bevor du das Bier aufmachst, Chipstüte aufreißt, Zigarette anzündest, musst du dich nach dem muss das jetzt sein fragen. Morgen möglicherweise, aber heute sicher nicht.

Jeden Tag einzeln angehen. Am Wochenende ist bei dir Kampfsaufen angesagt? Dann sind Freitag und Samstag deine einzelnen Tage. Glaub mir, am Sonntag wirst du Bäume ausreißen können, statt den Tag zu hassen. Ab jetzt nie mehr trinken (oder rauchen, Junkfood essen, dein Laster) ist fast undenkbar. Nur heute nicht zu trinken ist dagegen einfach. Da an jedem Tag heute ist, sind sich beide Zielsetzungen sehr ähnlich, wenn man ein Auge zudrückt und mit dem anderen schielt.