Druck: Teil 1

Mach dir keinen Stress wegen allem und jedem.

Oh Mann, heute war so stressig! Sagst du dir wie oft pro Woche?

Der Druck der Gesellschaft: Dass das Leben schön ist, kann man schon mal vergessen. Obwohl früher doch alles besser war, soll es uns heutzutage so gut gehen wie nie zuvor. Wir haben ja alles. Markenklamotten, unnötige Technik und so viel Auswahl beim Essen, dass alle zu dick werden. Auf dem Papier liest es sich ja recht überzeugend: alles im Überfluss da. Wären wir halt nicht Menschen mit Bedürfnissen, die eine neue Anschaffung nicht lange verdrängt.

Beschweren darf man sich nicht, Schwäche kann man nicht zeigen. Die Angst angehängt zu werden, wenn man etwas verweigert, das aufgedrückt wird, macht machtlos. Dann schindet man sich eben den ganzen Tag für die Gesellschaftsnorm und lässt sich stressen. So wird das halt gemacht.

Bevor man verzweifelt und alles hinschmeißen will, müssen uns immer wieder eintrichtern lassen: Wir dürfen uns nicht beschweren… wir haben doch alles. Und am meisten Druck wie ein Schnellkochtopf. Da pfeift es gewaltig.

Den anderen auf der Welt geht es so schlecht. Die würden sich freuen, wenn sie so leben dürften wie du. Man kann es nicht mehr hören, oder? Wir sollen eigenständig sein, doch haben sogar Verantwortung für alle anderen. Egal, ob schwächer, stärker, größer, kleiner. Unsereins soll helfen, das wird kompromisslos und alternativlos vorgegeben.

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