Es hat Klick gemacht.
Hätte man versucht, es ihnen zu erklären, sie hätten es nicht verstanden. Zum Glück machte sich niemand die Mühe die Zusammenhänge von Technik, Reichweite und Stimmungsmache im Internet zu erklären. Der Auftritt der Füchse wurde über Nacht zum viralen Hit.
Der Zaungast während der Menschenparodien war ein schlaksiger, junger Mann gewesen. Er war immer auf der Suche nach Material, das er ins Internet stellen konnte. So zog er in fast jeder freien Minute durch die Gegend. Auch an diesem Tag war der lange Lulatsch auf der Suche nach Motiven, die er gegen die virtuelle Währung der roten Herzen, ausgestreckten Daumen und leuchtenden Sterne tauschen wollte. Mit gezückter Kamera streifte er durch den Park hinter dem Schloss von Karlsruhe. Er rechnete mit betrunkenen Schwedenschachspielern, die er zu einer lustigen Collage zusammenschneiden wollte, stattdessen bekam er freche Füchse vor die Linse.
Das war es! Nachdem sich die Füchse wieder abgeregt hatten, trat auch der Lulatsch leichten Schrittes und voller Vorfreude den Heimweg an. Er sah sein Video schon tausendfach geteilt und gemocht. Am selben Abend schnitt er die Szenen zu einem kurzen Clip zusammen und legte Soundeffekte drunter und drüber. Kurz vor Mitternacht waren alle visuellen und akustischen Zutaten verrührt. Garniert wurde das hochgeladene Video mit einem knackigen Klickköder-Titel: Schockierend! Du wirst nie erraten, was die Füchse über dich denken!
Es dürfte keinen Internetnutzer in Karlsruhe geben, dem im Laufe der Nacht und des Morgens der Clip nicht mindestens dreimal geschickt wurde. Spätestens nach der Frühstückspause waren alle im Bilde. Der Skandal war perfekt, die Empörung war groß. Das mit dem Geld war das eine, aber diese unsägliche Undankbarkeit brachte viele Menschen endgültig auf die Palme.
Von der neuerlichen Aufregung bekamen die Füchse zunächst nichts mit. Sie hatten mit eigenen Problemen zu kämpfen. Die gesamte Mannschaft beklagte Kopfschmerzen und Augenringe. Die Füchse waren groggy, unausgeschlafen und dementsprechend gereizt. Der letzte Tag endete zu spät, und dieser begann zu früh, fand Gönnhardt. Die Wölfe hatten in der Nacht unsägliche Töne von sich gegeben. Man könnte es am ehesten als Karaoke auf einem feucht-fröhlichen Junggesellenabschied mit Schnulzen der diversen Popdiven beschreiben. Zu hören war ein unerträgliches Gejaule mit Höhen, Tiefen und ordentlich Timbre.
Den Füchse klingelten an diesem Morgen die Ohren, der Hunger tat sein Übriges. Die Wölfe zeigten am Tag ebenso wenig Erbarmen wie in der Nacht. Beim Frühstück bekamen Gönnhardt und Kollegen nur noch Krumen, Krümel und Krusten. So sieht es die Hackordnung leider vor, wenn man schwächer als ein böser, fieser, gemeiner Wolf ist.
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Dieses Kapitel ist ein Teil des Buches Gönnhardt: Füchse, Kriege, Flüchtlingskrise. Ich hoffe, dass dir die Kostprobe gefallen hat. Ich denke allerdings, dass es mehr Spaß macht, wenn man das Buch als Komplettpaket liest. Was dich trennt? Die Bestellung. Keine Sorge: Falls du das Buch kaufen möchtest, musst du nicht viel Geld ausgeben.
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