29. November, 16 Uhr 23

Von der Polizei habe ich nichts mehr gehört. Von niemandem etwas. Ich war an den Abenden wachsam, hab gelauscht und das Guckloch benutzt. Es gab nichts Auffälliges.

Ich sitze gerade auf einer Parkbank im Schlossgarten. Wieso es mich hierher gezogen hat, kann ich nicht sagen. Die Enten sehen aus wie immer. Sie wirken nicht so aus, als würden sie Ulli vermissen. Er ist eben weg. Es macht keinen Sinn, wenn ich mich nun verrückt mache oder verrückt machen lassen. Die negativen Gedanken sind wie Insekten auf der Windschutzscheibe – unschön und für nichts gut. Ich werde sie einfach wegwischen. Die sollen mir mal etwas nachweisen. Viel Erfolg! Falls sie es schaffen, fallen sie einer nach dem anderen.

Ich sehe gar nicht ein, dass ich mich von jemandem einschüchtern lasse. Ich bin unsterblich! Es ist der Punkt gekommen, an dem ich an mich denke: Wo Schatten, da Licht. Immerhin hab ich jetzt einen Batzen Bargeld. Den habe ich nach dem ganzen Stress auch verdient.

Ich würde ja mit den Drogen aufhören. Aber es geht doch auch mit. Ich könnte, wenn ich wollte. Aber ich will nicht, glaube ich.

Das Leben geht weiter, ich muss mich wieder auf das Wesentliche besinnen. Meine Kriegserklärung an diese Gang habe ich nicht vergessen.

Ich habe Lust auf Spaß, ich habe Geld. Das lässt nur einen Schluss zu: Speed kaufen. Und anschließend erlöse ich einen dieser Gang vom Bösen. Es wird Zeit, dass die sich unsicher fühlen.