27. September, 21 Uhr 12

Hmm, nachdem ich die ganze Sache hab Revue passieren lassen, habe ich einen ganz schönen Kloß im Hals. Nun ja… Der lässt sich runterspülen.

Lars war also im Speicher. Der anschließende Heimweg war anstrengend. Meine Herausforderung: Bloß niemanden berühren! Ich habe mir schnell den effektivsten Weg überlegt: Wo tummeln sich um diese Uhrzeit die wenigsten Passanten? Wie komme ich zügig ins Hotel?

Es sollte der Weg über den Osten werden – ein Hürdenlauf! Ich bin den Leuten aus dem Weg gegangen, als würden wir Fangen spielen. Mit den Händen in den Hosentaschen und aufmerksamen Augen ist es mir gelungen, um die einzelnen Menschen Slalom zu laufen.

Ich war richtig froh, als ich endlich mein Hotel ohne Zwischenfälle erreicht hatte. Aufgrund meiner dunklen Pläne wollte ich mich auch um ein kleines Alibi kümmern. Man weiß schließlich nie, ob die Polizei Fragen hat. Falls sie es tun, möchte ich vorbereitet sein. Nicht dass die mich wegen Totschlag anklagen.

Also zwang ich mich, ein wenig Smalltalk mit der Dame an der Rezeption gehalten. Wetter, Familie, Erschöpfung, Schlaf. Außerdem habe ich darum gebeten, morgen ausschlafen zu können. Wenn mich das Reinigungspersonal in eindeutigen Stellungen findet, wäre es nicht optimal. Die Frau an der Rezeption meinte, dass das Nicht-Stören-Schild ausreichen würde. Dann hatte ich es auch schon geschafft. Eine geschlossene Hotelzimmertür trennte mich von all den Gefahren, all den fremden Händen.

Jetzt sitze ich im Hotelzimmer und kann die Macht genießen. Das zweite Bier ist gezischt, die Pizza passt überraschend gut zu den Sour Cream Chips. So lässt es sich leben… und sterben.