Laster: Teil 3

Wie wird man Laster wieder los? Als erstes solltest du dir mal ganz genau überlegen, warum du das Laster überhaupt loswerden willst. Deine Argumente solltest du auch aufschreiben. Im Grunde ist der Aufwand größer als der Nutzen. Es nervt, stinkt, ist teuer. Was bewirkt es? Stimulation? Falls das noch der Fall ist, wird diese immer schwächer, weil du dich mehr und mehr an dein Suchtmittel gewöhnst. Die Wirksamkeit sinkt durch die Gewohnheit. Es muss mehr und öfter her. Du bist mit der Zeit abgestumpft wie ein altes Messer. Dadurch wird die Last noch nerviger, noch stinkender und noch teurer.

Der Hass auf deine Schwäche steigt dagegen, weil du den Mist nun schon ewig loswerden willst. Das Unvermögen, einfach zu sagen jetztistabermalgut und dann aufzuhören, ist ernüchternd. Es gibt gewisse Momente und Auslöser, die dich zugreifen lassen. Bei denen du dich in dein Laster flüchtest, weil du es so gewohnt bist, derzeit auf Situationen so reagierst. Auslöser sind meist Stress, gute und schlechte Neuigkeiten, Drucksituationen oder auch schlechter Einfluss und Gruppenzwang.

All das kann dich dazu bringen, eine Kippe anzuzünden, Süßigkeiten zu essen oder ein Bier zu zischen. Die Situation ist dadurch weder gelöst noch hat sich die Ausgangslage verbessert. Du hast dich nur für ein paar Momente betäubt. Du hast also keinen Vorteil bekommen. Du musst dir bewusst machen: Das Leben geht ohne Suchtmittel genauso weiter. Deine Lebensumstände ändern sich kein bisschen, nur weil du kurz rauchst. Es ist nur eine kurze Ablenkung, die wirklich überhaupt keinen Einfluss auf die Lösung oder irgendwas hat. Eine Tafel Schokolade ersetzt nie den Anruf, den du tätigen musst. Du schiebst den Anruf nur für die paar Sekunden, in denen dein Mund gestopft ist, heraus.