Konsum: Teil 1

Kaufen, was gebraucht wird, aber Geld nicht verschwenden.

Erst simpel, ganz weit herausgezoomt. Was man sein will: glücklich.

Wer danach die Frage stellt, was denn eigentlich glücklich macht, schlittert fast in eine Grundsatz-Diskussion. Da wird es schnell wild. Für welche Werte stehst du ein? Auf welcher Seite stehst du? Antworte jetzt sofort, ich will dich verurteilen! So kompliziert wird es bei uns nicht.

Da wir eine Konsumgesellschaft sind, überschattet das, was man hat, möchte und braucht beinahe alles andere. Glück wird bei uns oft durch die Dinge, die man besitzt, definiert. Es muss das neue Smartphone her, weil der halbe Freundeskreis dieses hat. Lieber verzichtet man auf jenes, verkneift sich so manches, weil die Teile richtig teuer sind. Kein Wunder, alle Dödel fragen danach, da können die Preise steigen wie auf den Berg. Die alte Rostlaube fährt zwar noch, auf sie ist Verlass. Aber was sollen denn die Kollegen denken? Wenn der Wert der Karre sinkt, könnte es auch menschlich bergab gehen. Da muss also auch mal wieder ein neuer Schlitten her. Man schlittert in eine Misere.

Man muss ständig Neues besorgen. Das Besorgte darf nicht alt werden, sonst ist man auf der falschen Seite der Schicht und untendurch.

Meine Theorie: Besitz belastet. Man hat um die ganzen Dinge, die Stubenarrest haben, Sorgen. Auch um das Zeug, das man nicht braucht, muss man sich kümmern. Belastend: Kram, den man einmal im Jahr rauskramen muss, weil man sich schuldig fühlt. Sonst hätte man ihn für nichts und wieder nichts angeschafft. Da hat man so viel Sachen, die man benutzen muss, man findet keine Zeit mehr für sich selbst.