Entsorgung: Teil 9

Der Idealfall ist, wenn Dinge einfach verschleißen. Dann wurden sie nämlich genutzt, haben sich gelohnt. An Dekoration und Bildern darf man sich satt sehen, dann haben sie ihre Aufgabe doch zur vollsten Zufriedenheit erledigt. Sachen, die nur noch ihre Zeit wie eine Gefängnisstrafe bei dir absitzen, können entlassen werden.

Entrümpelung einfach gemacht: Für jedes Teil, das neu reinkommt, fliegen zwei alte raus!

Reine machen hört nicht bei dem Kram auf, der im Weg steht. Unnötige Verpflichtungen wie Versicherungen, Verträge, Abonnements und Mitgliedschaften können noch mehr belasten. Er zermürbt: Der ewige Hintergedanke, dass man weiß, dass diesen Monat wieder Geld abgebucht wird, obwohl man den Vertragsgegenstand gar nicht nutzt. Die Kündigung ist das Wundermittel gegen solche Verbindlichkeiten.

Das Paradebeispiel der unsinnigen Verpflichtung wird für die viele von uns die Kirchensteuer sein. Irgendwo glaubst du schon an Gott, aber mit Religion hast du dann doch nichts am Hut. Das ist zu Sekte, zu militant? Dann ist die Kirchensteuer für dich besonders frustrierend. Man hat das Geld nicht mal kurz in der Hand. Ein bisschen mit Geldscheinen Luft zu wedeln, ein bisschen angegeben? Nichts da, die Kirchensteuer wird direkt abgezwackt. Das Geld siehst du nie, das wird sofort abgezogen. Und wofür?

Sagen wir mal so, wenn du nicht mal an Weihnachten in die Kirche gehst, ist es rausgeworfenes Geld. Da Kirchen ohnehin Staatsleistungen und Zuschüsse bekommen, zahlst du sogar doppelt. Da hilft nur ein sofortiger Kirchenaustritt, das ist die erste fristlose Kündigung für ein leichteres Leben. Keine Sorge, das ist schnell gemacht und erfordert keinerlei Begründung. Dein Leben wird sich nicht verschlechtern. Du darfst, ich meine, du dürftest abends trotzdem beten. Deine Kinder dürfen trotzdem in den Kindergarten. Kein schlechtes Gewissen: So werden bei den meisten sozialen Projekten, die die Kirche veranstaltet, freiwillige, unbezahlte Helfer eingesetzt. Nicht mal dieses Argument zieht. Der fette Prozentsatz der Kirchensteuer, die 8, 9 Prozent von deinem Gehalt, ist deine Lebenszeit, die du unnötig arbeitest. Ich geb dir sogar noch einen weiteren Tipp: Wenn du nicht vorhast, deine Kinder religiös zu erziehen, kannst du ihnen die Taufe auch ersparen. Dann müssen sie nämlich nicht in ein paar Jahren aus der Kirche austreten.