Vollgestopfte Regalwände: Invasion der Dinge! Regale können auch wieder abgebaut werden, wenn genügend Dinge ausziehen. Weniger Regale heißt weniger Raumräuber. So ein Regal fordert dich auf, es voll zustellen. Hättest du dieses Regal nicht, hättest du viel weniger Staubfänger. Stattdessen: Fotos von besonderen Momenten. Diese kann man dann einfach aus dem Rahmen nehmen und austauschen, wenn man Abwechslung möchte.
Dinge, die ich im Verdacht habe, unnötig zu sein, von denen ich mich noch nicht trennen kann, wie vom Partner an dem man vorbeilebt, kommen bei mir auf Bewährung in Sicherheitsverwahrung. Das ist ein Regal, auf das ich die Sachen packe, die schon länger ungenutzt sind. Wenn sie auch dort langsam aber sicher Staub ansetzen, fliegen sie hochkant raus. Sei konsequent, als wäre der Partner beim Vorbeileben Seiten gesprungen. Lass dir von dem alten Plunder nicht ins Gewissen reden.
„Aber, du könntest mich doch noch brauchen, behalte mich einfach. Du hast mich seit 7 Jahren nicht benutzt, aber vielleicht, vielleicht brauchst du bald wieder. Wir haben uns aneinander gewöhnt.“
Keine Sorge: Wenn die Sachen endlich vor die Tür gesetzt wurden, ist es Erleichterung und nicht Vermissen. Da gibt es keinen Trennungsschmerz. Hier muss man aber gnadenlos sein. Nicht von Regal zu Schrank schieben, sondern abschieben. Nur von Gedanken und Vorhaben ändert sich leider nichts.
Effektiver ist es ganz ohne Zwischenlagerstätte. Überlegen: Wann hast du das Ding zum letzten mal eingesetzt? Mehr als 18 Monate? Und ab dafür. In hohem Bogen Richtung Mülltonne, für einen Sprungwurf gibt es Sonderpunkte.
Nicht alle Gegenstände müssen komplett gestrichen werden. Für den Seelenfrieden ist es manchmal gut, wenn man sie erneuert. Kennst du die billigen Wanduhren, die so laut ticken, als würde ein Specht den Zeiger bewegen? Statt etwas Unnützes zu kaufen: etwas, das die Lebensqualität erhöht, in diesem Fall eine Uhr, die schnurrt wie ein Kätzchen. Oder nee, lieber eine Uhr, die schweigt wie ein Grab. Übrigens: eine Wanduhr und ein Kalender reichen vollkommen. Nicht in jedem Raum muss eine Wand zur Infotafel mutieren.
Man tut sich mit dem Entsorgen leider schwer. Gründe können sein: man hat sich dran gewöhnt, es war mal teuer, Verschwendung ist verpönt, es hängen Erinnerungen am Teil.