Druck: Teil 11

Der erste Schritt: den verschiedenen Druckstellen bewusst werden. Dann nach und nach den Druck ablassen. Das funktioniert oft mit einem Umdenken: Sich der Frage stellen, wieso man sich überhaupt Druck macht. Wenn man sich wegen Dingen stresst, für die man eigentlich keinen Ehrgeiz hat, die einem sowas von egal sein können… grenzdebil.

Ich hasse es, meinen Geburtstag zu feiern, schon die Woche davor ist Stress pur. Hoffentlich backt niemand einen Kuchen, hoffentlich muss ich nirgendwo hin. Jedes Jahr war es das gleiche Spiel. Das Pflichtbewusstsein zu feiern, weil es andere erwarten, hat mir sogar den Ehrentag vermiest. Wieso nicht einfach ein paar Tage wegfahren (oder zumindest behaupten), die Mailbox rangehen lassen und abends den Tag mit Danke-SMS abhaken?

Was fällt dir in Sachen unnötiger Verpflichtungen ein? Wieso sich wegen einer Fortbildung stressen, wenn man sich entschlossen hat, den Job an den Nagel zu hängen? Wieso zum Familienessen bei den Schwiegermonstern in spe, wenn man die Beziehung beenden möchte? Weil das alle so machen, weil man das so tut ist kein guter Grund. Wer nicht nachvollziehen kann, dass du auf gewisse Verpflichtungen keinen Nerv hast, kann dir gestohlen bleiben. Wenn sich jemand in der Denkweise so von dir unterscheidet, findet ihr kaum einen gemeinsamen Nenner und du wirst auch mit 88 noch nach deren Pfeife tanzen und deine Termine um ihre Antrittsbefehle legen. Du weißt, was sie dich können…

Mal ehrlich, wer sich nicht selbst verrückt macht, weil er sich nicht verrückt machen lässt, fährt einfacher. Probleme regeln sich immer. Wenn sie es nicht tun, lässt du sie halt links liegen. Soll sich jemand anderer darum kümmern. Kann dir auch recht sein. Dann nimmst du eben mal Hilfe in Anspruch.

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