Bei Zimmern muss man sich nicht an die gängigen Normen halten. Es spielt keine Rolle, was deine Oma davon hält. Was spricht gegen einen Raum für dein Hobby statt einem Wohnzimmer? Solange du dich in dem Zimmer wohlfühlst, ist es richtig.
Wenn das nicht mehr der Fall ist, kann es ein anderes Zimmer werden. Zimmerwände sind wie Chamäleons, die können die Farbe wechseln. Die Möbel ein wenig tauschen, schon ist es ein brandneuer Raum. Nur weil ein Arbeitszimmer schick wirkt, und es im Möbelkatalog so nobel ausgesehen hat, muss es nicht zur Wohnung gehören. Wer man zuhause arbeitet, verschwendet durch einen unpassenden Raum Lebensqualität.
Einen Sportraum braucht niemand, der beim Sport eine Auszeit vom Alltag sucht. Ein Esszimmer, wenn man eine geräumige, gemütliche Küche hat? Ich bitte dich. Dir fällt für ungenutzte Zimmer bestimmt etwas besseres ein. Räume, die selten genutzt werden: renovieren, eine neue Identität verpassen wie im Zeugenschutzprogramm.
Gehen wir ans Eingemachte: Auch den Inhalt der Zimmer sollte man kritisch durchleuchten. Sammelwahn und das Pflichtgefühl vom Behalten sind in Zeiten des Überflusses nicht nötig. Sie führen nur zu Platzhaltern. Dinge, die keine Beschäftigung mehr haben, keinen angestammten Platz und von Ecke zu Ecke wandern wie unerledigte Arbeiten am Freitag im Amtsbüro, brauchst du nicht mal in der Abstellkammer. Die gehören auf das Abstellgleis.
Leichter leben, freier Leben, Ballast ablegen… wo trifft es mehr zu als beim überflüssigen Besitz? Und den haben wir alle, nicht nur zur Genüge, sondern auch mit Nachschlag, Sahnehaube und Kirsche.
Loswerden, entrümpeln und entsorgen ist angesagt. Das schafft nicht nur buchstäbliche Luft, sogar Platz für Neuheiten, die frischen Wind in die Bude bringen. Vielleicht ist das ja ein Anreiz für dich?! Wer sich von alten trennt, gibt neuen Dingen eine Chance.
Zu viel Besitz blockiert! Nicht nur die Gedanken. Auch nur den Weg, wenn man schnell zur Tür rennen muss, da der Paketmann nicht zweimal klingelt. Sonst nimmt er die Bestellung wieder mit und man steht vor dem Horrorszenario: Auf die Post und ein Paket abholen. Gibt es etwas schlimmeres?