21. November, 11 Uhr 34

Die letzten paar Tage war ich viel zuhause, abgesehen von ein paar Ausflügen in den Supermarkt. Ich war nicht in der Stimmung Party zu machen oder mich länger mit jemandem zu unterhalten.

Es gibt eine gute Nachricht: Der Chef gibt mir noch eine Chance. Ich bekomme wieder Schichten. Ich denke, Maas hat einfach keine Lust mehr, selbst im Kiosk zu sitzen und keine gute Alternative gefunden. Gerade habe ich Bescheid bekommen. Ich bin extra hin, um mich persönlich zu bedanken. Maas war aber schon wieder abgedüst. Ich plauschte kurz mit Jürgen. Bevor ich ging, drückte mir Jürgen eine Zeitung in die Hand. Ich wusste, dass da etwas nicht stimmen konnte. Als ich mich verabschiedete, hielt er mich auf. Er wollte mir noch etwas zeigen.

Es waren die Todesanzeigen vom Karlsruher Morgen. Er sagte nichts, deutete eine Stelle.

Plötzlich und völlig unerwartet bist du von uns gegangen. Dein Abschied war überraschend und hinterlässt Leere.

In die Ewigkeit heimgerufen wurde am 18. November 2016: Ullrich Friedrich.

Ruhe in Frieden

Die Trauerfeier ist morgen. Ich kann nicht. Ich kann einfach nicht. Der Schock, dass ich zu so etwas fähig sein könnte, sitzt tief. Ich bin wirklich besessen.