Schubladendenken: denken wir an eine überfüllte Schublade. Die ist faktisch unbrauchbar.
Die klemmt ständig, man muss den Inhalt mit der Hand zurecht drücken, dann um jeden Zentimeter Öffnung kämpfen. Wenn man etwas finden will, sucht man sich einen Wolf. So wirst du in deiner überstopften Wohnung zum schwarzen Schaf, denn es ist nicht nur eine vollgestopfte Schublade, sondern ein Sammelsurium an Gegenständen. Alles hat Platz außer dir. Sogar im Bett haben Zierkissen und Plüschtiere das Sagen.
Zugemüllte Keller, vollgestopfte Speicher, Abstellkammern. Da werden alte Fernseher und kartonweise Handys mit dem guten Willen für den Notfall einmottet. Falls der Notfall eintritt, sprich das aktuelle Teil kaputt geht, wird natürlich lieber ein neues gekauft. Von dem alten Technikschrott will dann niemand mehr etwas wissen, geschweige denn bedienen müssen.
Wenn du ein Ansammler bist: Stirb bloß nicht zu früh! Sonst verflucht dich die Verwandtschaft bis ins Jenseits, wenn sie einem Hoarder wie dir die Bude ausräumen müssen. Betrachten wir die Sache mal zynisch. Wer weniger hat, braucht im Urlaub nicht besorgt ans Zuhause denken. Kein Haus, das abfackeln kann, Einbrecher und Diebe finden nichts. Ach, wie genug tuend wäre es, wenn jemand bei dir einsteigt und sich schwarz ärgert, weil nichts zu holen ist… und man ihn dabei noch erwischt. Herr Richter, ich habe wirklich nichts geklaut. Da war nichts zu finden!
Wir wollen loswerden: die unnötigen Dinge, die sich so angesammelt haben. Wer braucht beispielsweise einen Sektkühler, wenn er einen Kühlschrank hat? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man eine Party schmeißt, die einen Sektkühler braucht? Die Leute, mit denen ich feiern möchte, trinken den Sekt, sie halten ihn nicht kühl.
Es gibt keinen allgemeingültigen Leitfaden für den richtigen Hausrat. Alle haben unterschiedliche Interessen und Ansprüche. Wer gerne kocht, wird einen anderen Haushalt führen als jemand, der von Luft und Liebe lebt. Du sollst nicht alles entsorgen und deine Hobbys aufgeben. Musst keine kahlen Wände anzuschauen. Nicht Hab und Gut bis auf einen Teller, eine Gabel, einen Löffel, ein Messer und ein Glas entsorgen.
Dann hast du nur noch die paar Sachen und kochst trotzdem nie. Diese paar Sachen, die man braucht, reichen, die bleiben dort, wo sie sind… in deiner Nähe. Wenn man die eigenen Anforderungen ehrlich einschätzt, bleibt es überschaubar. Man muss nicht wühlen, die Sachen sind nämlich zur Hand, wenn man sie denn braucht.