Stücke doppelt und dreifach zu besitzen, ist nicht mehr zeitgemäß. Um etwas zu ersetzen, muss niemand auf den Drahtesel steigen und 50 km in das nächste Dorf radeln. Es genügt ein Mausklick… und ein Spurt an die Tür ein paar Tage später.
Was weg kann: Jeder hat so seine Sammlungen, die er sich vorknöpfen muss. Die einen häufen Bücher, Musik oder Filme an. Andere haben eine Küchenausstattung wie Karstadt. Bei mir sind es die Kleider. Es war ein Doppelpack, der mich in eine prekäre Lage gebracht hat. Einmal, weil ich gerne neue Klamotten kaufe, ausgetragene aber nicht werfen konnte. Da geht es also nur in eine Richtung: immer mehr.
Aufgewacht bin ich durch einen Blick in den Kleiderschrank. Wie auch sonst. Alles vollgestopft, aber nichts, das ich anziehen könnte. So viel Verschwendung. Das Highlight dabei: seit Jahren Untermieter und trotzdem ungetragen. So viele Schrankbesetzer, das kann doch nicht wahr sein. Gekaufte, aber nie angezogene Sachen wegwerfen wäre Verschwendung pur, habe ich mir eingeredet. So wurde es immer mehr.
Nicht nur das, es wurden ausrangierte Jeans unter dem Vorwand behalten, dass sie ja für Arbeiten im nicht-existenten Garten zu gebrauchen wären. Ausgewaschene Stücke wurden zu Schlafsachen degradiert. Ich könnte bis zur nächsten Eiszeit schlummern oder durch den atomaren Winter Winterschlaf halten.
Man muss den Tatsachen ins Auge blicken wie ein Optiker. Braucht man einen Kleiderschrank voller Klamotten, die man nicht mehr anzieht, weil sie nicht passen, nicht mehr anzieht, weil sie nicht zu einem passen oder nicht mehr anzieht, weil sie einem nicht mehr in den Kram passen?
Alle im Chor: Nein, Herr Lehrer!